ANALOG THOUGHTS OR DIGITAL DREAMS?

Für Stimme und live-Elektronik, ca. 30 bis 45 Min

Laura Mello & Wolfgang Musil

Ein Cyborg-Woman trifft auf ein elektronisches Wesen. Inspiriert von David Tudors Gedanken bei Arbeiten wie Dialects oder den früheren Rainforest -Werken, spielt das Duo Mello/Musil mit den Möglichkeiten der Stimme, mit Stimmen im erweiterten elektroakustischen Raum.

Gemeint ist nicht nur menschliche Stimme und Sprache, sondern metaphorisch, die medial transformierte Stimme die aus dem „Lautsprecher“ herauskommt und die Sprache die im Algorithmus der Schaltkreise entsteht.

Cyber-Woman Laura Mello trägt ein Lautsprecher-Kostüm. Am Kopf hat sie ein Sensor-Band, ein EEG welches Gehirnwellen als Steuersignale für synthetische Klänge liefert.

Ein Dialog zwischen Cyborg-Woman und dem Netzwerk der Live Elektronik entsteht. Die menschliche Stimme mit den Melodieverläufen und Rythmuspattern ist ein komplexer Controller für die Klangverarbeitung in Wolfgang Musils Schaltkreisen. Die kybernetische Actio/Reactio Maschine und die Performerin suchen einen Weg im Dschungel der klanglichen Zeichen zu finden. Kommunikation und zunehmende Komplexität.

Prozesse von Entstehung und Absterben, von Transformationen der sprachähnlichen Klänge werden akustisch erfahrbar, es klingt zwar vertraut, der genauer Sinn ist jedoch verschüttet und will entdeckt werden. Sind es Selbstgespräche innerhalb des Mensch-Maschinen-Konstruktes? Oder sind es Echos eines Schaltkreis-Wesens von einem Cyborg-Woman im Traumzustand?